Stadt

Besichtigung der Kläranlage Erwitte nach Ausschusssitzung

Mitglieder des Betriebsausschusses für das Abwasserwerk Erwitte tagten am 16. Mai

Die Mitglieder des Betriebsausschusses für das Abwasserwerk Erwitte tagten am 16. Mai zur Sitzung im Rathaus. Neben dem wirtschaftlichen Quartalsbericht ging es im nichtöffentlichen Sitzungsteil um versch. Auftragsvergaben.

In der Sitzung referierte Herr C. Kremp von der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) zum Thema Klärschlammverbrennung. Ein Verfahren, mit welchem die Stadt Erwitte bereits seit über 20 Jahren den Klärschlamm aus den kommunalen Anlagen entsorgt und dies auch künftig so weiterführt. Die neue bundesgesetzliche Klärschlammverordnung schreibt dieses Verfahren erst für Kommunen ab 100.000 Einwohnern vor (bzw. ab 2029 schon ab 50 TEW). In Erwitte hat man sich jedoch bereits zur Jahrtausendwende für eine sichere und zukunftsweisende Entsorgungslösung entschlossen. Herr Kremp von der ESG betonte hierbei die Bedeutung der Phosphorrückgewinnung im Zuge des Verbrennungsprozesses. Der kaufm. Betriebsleiter Sven Hoppe unterstrich, dass man die vergleichsweise geringen Erwitter Klärschlamm-Kontingente langfristig auf einem Entsorgungsmarkt sichern konnte, in den nun zunehmend Kommunen aufgrund der gesetzl. Pflichten drängen. Er betonte hierbei, dass in Erwitte bereits seit über 20 Jahren von einer sog. bodenbezogenen Verwertung, also dem landwirtschaftlichen Ausbringen mit all seinen Risiken Abstand genommen wurde. S. Hoppe erinnerte in dem Zusammenhang an den Umweltskandal an der Möhne 2006, als mit Weichmachern (PCB) und Tensiden (PFT) belastete Schlämme im Oberlauf der Möhne bei Brilon aufgebracht, und Ruhr und Möhne nachhaltig kontaminiert wurden. Von dort sind die Stoffe auch ins Grundwasser gelangt. Den Einwohnern in mehreren Stadtteilen von Arnsberg empfahl seinerzeit das NRW-Umweltministerium, Säuglingsnahrung mit Mineralwasser zuzubereiten. Die Verfütterung von Weidegras von Uferwiesen sowie vom Fischverzehr aus den betroffenen Gewässern wurde damals untersagt.

Anschließend besichtigten die Mitglieder des Betriebsausschusses mit dem Vorsitzenden Georg Husemann (FDP) die Kläranlage Erwitte und ließen sich von Georg Rasche vom Abwasserwerk die Anlage am Dreienbrügger Weg vorstellen, deren fortschrittliche Entwicklung G. Rasche bereits seit 30 Jahren mitgestaltet. Der Bau eines neuen Ablaufsammlers sowie die Errichtung einer Freiflächen-PV-Anlage sind die nächsten Zukunftsprojekte, die dort anstehen.

Der Abend des Betriebsausschusses endete dann beim gemeinschaftlichen Grillen mit dem Team des Abwasserwerkes Erwitte.

Besichtigung der Kläranlage Erwitte nach Ausschusssitzung
Besichtigung der Kläranlage Erwitte nach Ausschusssitzung