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2,38 Mio. Euro Bundesfördermittel für Neugestaltung des Erwitter Schlossparks

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Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bewilligt Summe aus Bundesprogramm. Park als Teil des „Grünblauen Rings Erwitte“

 

Die Stadt Erwitte hat auf Basis eines umfassenden und einstimmig beschlossenen Planungskonzeptes seitens des beauftragten Landschaftsarchitekturbüros B.S.L aus Soest im Oktober vergangenen Jahres einen Antrag auf Fördermittel aus dem aus Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.  gestellt. Nach eingehender fachlicher Vorprüfung durch das zuständige Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn hat nun der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die beantragte Fördersumme in Höhe von 2,38 Mio. Euro voll bewilligt.

Durch verschiedene Orkane sind in den letzten Jahren erhebliche Sturmschäden am Baumbestand im  Schlosspark entstanden. Daneben besteht seit  geraumer  Zeit  der politische Wunsch, den Schlosspark umzugestalten und durch Schwerpunktsetzungen für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu machen. Dabei ist zu beachten, dass der Schlosspark ebenso wie  der  Rest  des  Schlossgeländes  unter  Denkmalschutz  stehen. Mit der Umsetzung der Neugestaltung des Schlossparks gelingt eine Verbindung von Klima- und Hochwasserschutz mit Aspekten der Naherholung und Freizeitgestaltung als Symbiose von Naturschutz und Wohnwertigkeit.

Bürgermeister Hendrik Henneböhl freut sich über die positive Nachricht aus Berlin: „Die Förderung ist nicht nur in dieser finanziellen Höhe ein unglaublicher Gewinn für unsere Stadt, sondern schafft damit einen ökologischen wie auch stadt- und landschaftsplanerischen Mehrwert für das Leben aller Erwitter Bürgerinnen und Bürger!“ Insbesondere der vorangegangene Prozess mit Beteiligung der Bürger und Politik sei beispielhaft. Das ambitionierte Projekt soll nach der Schlosskirmes im Herbst 2023 umgesetzt werden. Die Fördersumme in Höhe von 2,38 Mio. Euro umfassen 85 % der Gesamtkosten, sodass der Stadt Erwitte ein wesentlich geringerer Eigenanteil bleibt. Henneböhl bedankt sich insbesondere für die Unterstützung aus der Landes- und Bundespolitik, die das Projekt aktiv begleitet hat.

Der ursprüngliche Schlosspark wurde durch Abpressung der NSDAP im Jahr 1934 und anschließende militärische Nutzung bis in die 1990er-Jahre in seiner Struktur schwer beschädigt. Seit der Aufgabe des Standortes durch die Bundeswehr im Jahr 1996 kann er zwar öffentlich genutzt werden. Er weist aber bis heute große gestalterische und funktionale Defizite auf. Ebenso wenig funktioniert der Schlosspark als ,Stadtpark" und als unverzichtbar notwendiges Bindeglied zwischen der Innenstadt und dem Landschaftsschutzgebiet Erwitter-Bruch.

Weiterhin hat der Park unter den Einwirkungen des Klimawandels (Stürme, Starkregenereignisse und auch Trockenperioden) sehr gelitten und soll im Zuge der hier beschriebenen Neuausrichtung resilienter ausgerichtet werden, etwa bei der Auswahl von Baumarten, zusätzlichen Pflanzungen oder Entsiegelungen. Mit der Umgestaltung und nachhaltigen Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten wird sich der Schlosspark zu einer „grünen Lunge“ für die Erwitter Kernstadt und ihr Umfeld entwickeln. In diese „grüne Lunge“ ist das soziokulturelle Zentrum der Stadt Erwitte u.a. mit zwei Kindertageseinrichtungen, einer Pflegeeinrichtung, einer Wohngruppe für behinderte Menschen, einem Krankenhaus, dem Stadtarchiv, der Musikschule, dem Freibad, diversen Vereinsheimen und einem Jugendzentrum eingebettet, sodass mit dem umgestalteten Park ein sozio-öko-kulturelles Zentrum entsteht.

Mit dieser Neu und Umgestaltung des Schlossparks zu einem barrierefrei nutzbaren und klimaresilienten Stadtpark unter Berücksichtigung der Belange der Denkmalpflege gelingt der Stadt Erwitte nun die Realisierung eines der wichtigsten Bausteine im Hinblick auf den Lückenschluss des „Grünblauen Rings Erwitte“. Die Schaffung einer solchen „Adresse“ als Ankerpunkt der grünblauen Infrastuktur ist für die Stadt, die erheblich unter den Belastungen leide, die sich von den beiden im Zentrum kreuzenden Bundesstraßen sowie massiver industrieller Prägung ausgehen, ein erheblicher Qualitätsgewinn in städtebaulicher und ökologischer Hinsicht.

Mit diesem „Grünblauen Ring“ als Gesamtkonzept erfährt das jetzt geförderte Teilprojekt des Schlossparks seine Einordnung in eine gesamtstädtische Betrachtung. Als Einzelprojekt zeigt es auf, wie komplexe Anforderungen so miteinander verwoben werden können, dass ein schlüssiges und zukunftsfähiges Ergebnis mit großem Benefit für Mensch und Umwelt der Stadt Erwitte entsteht.

Skizze vom Schlosspark Erwitte (Grafik: B.S.L. Landschaftsarchitekten)
Skizze vom Schlosspark Erwitte (Grafik: B.S.L. Landschaftsarchitekten)