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Stadt trifft Maßnahmen zur Notfallvorsorge im Krisenfall

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Novellierung der städtischen Gefahrenabwehrplanung startete schon 2021

Die Stadt Erwitte hat gemeinsam mit der Feuerwehr und den örtlichen Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz vorbeugende Maßnahmen zur Notfallvorsorge im Krisenfall getroffen. Auch das Szenario eines flächendeckenden und länger anhaltenden Stromausfalls wird hierbei bedacht, wozu Kommunen nach einem Sensibilisierungserlass des Innenministeriums NRW gehalten sind.

Hierfür hat die Stadt Erwitte nun ein örtliches Handlungskonzept aus sogenannten „Leuchttürmen“ und örtlichen Meldestellen sowie einer zentralen Koordinierungsstelle (zentraler Leuchtturm) erstellt. Dabei dienen die örtlichen Feuerwehrgerätehäuser oder alternativ auch die Dorfgemeinschaftshäuser als dezentrale Anlauf- und Meldestellen in den verschiedenen Ortsteilen, welche für Bürgerinnen und Bürger im Notfall bei einem Stromausfallszenario mit Ausfall des Telefon- und Mobilfunknetzes rund um die Uhr erreichbar sind. Diese sollen dabei durch die Mitglieder der Feuerwehr und die Mitarbeiter der Verwaltung durchgängig besetzt sein, um die Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Der zentrale „Leuchtturm“ wird im Feuerwehrgerätehaus an der Berger Straße eingerichtet. Dort findet die örtliche operative Einsatzleitung statt und soll besetzt werden durch Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Verwaltung. Auch der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) befindet sich dort. Diese Zentrale dient sowohl als strukturierende Koordinierungsstelle für die gesamte Stadt und Informationsknotenpunkt für die dezentralen „Leuchttürme“ in den Ortsteilen als auch für den Kontakt zum Kreis Soest als für den Katastrophenschutz im Kreisgebiet verantwortliche untere Katastrophenschutzbehörde.

Bürgermeister Hendrik Henneböhl betont an dieser Stelle ausdrücklich, dass es hier nicht um Panikmache der Bevölkerung geht, sondern um Prävention: „Wir als Stadt Erwitte bereiten uns gemeinsam mit anderen Akteuren aus Behörden und Katastrophenschutz auf verschiedene Krisenszenarien vor. Es geht um eine verantwortungsbewusste Vorsorge, welche die Bürgerinnen und Bürger aktiv informiert und für Notlagen sensibilisiert, jedoch nicht verängstigt“, so Henneböhl. Aus diesem Grund ist eine angemessene Vorbereitung und proaktive Kommunikation wichtig, um die örtliche Bevölkerung auf Gefahrenlagen vorzubereiten. Hierzu wird die städtische Gefahrenabwehrplanung seit 2021 sukzessive novelliert und fortlaufend an veränderte Szenarien angepasst.

Außerdem wurden weitere Vorplanungen und Vorhaltungen seitens der Stadt Erwitte in den letzten zwei Jahren realisiert. Hierzu zählen die Vorbereitung von Evakuierungspunkten, die Stärkung der Resilienz des Abwasserwerks, die Vorhaltung bestimmter Bevorratung für einen Katastrophenfall oder die Beschaffung von Gerätschaften (z.B. Aggregaten oder Notbetankungseinrichtungen). Ein weiterer Ausbau des Sirenenwarnsystems sowie die Ertüchtigung von weiteren Feuerwehrgerätehäusern ist außerdem in Planung. Details zu den konkreten Planungen werden zum Schutze dieser kritischen Infrastrukturen nicht veröffentlicht.   

Begleitet wird dieses Konzept von einer Schulungsreihe, welche im kommenden Jahr an den Start geht und Anfang 2022 entworfen wurde. Unter dem Titel „Erwitte - Für den Notfall vorgesorgt“ werden die Feuerwehr und örtlichen Hilfsorganisationen wie DLRG und DRK die Bevölkerung in den Ortsteilen im Umgang mit Gefahrenlagen und Notsituationen schulen. Das Konzept wird durch das LEADER-Programm gefördert. Weitere Infos zu Inhalten und Terminen werden noch bekanntgegeben.

Die Stadt Erwitte hat dazu außerdem auch noch eine neue Informationsseite auf der städtischen Homepage eingerichtet, auf der wichtige städtischen Informationen und weiterführende Links sowie Downloads gebündelt abrufbar sind:

Notfallvorsorge im Katastrophenfall: Informationen der Stadt Erwitte

Dort hinaus verweist die Stadt Erwitte auf umfangreiche Informationen des Kreises Soest zum Verhalten in Krisenfällen und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Beide haben ausführliche Informationsangebote auf ihren jeweiligen Internetseiten für Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt, zu finden unter

Entscheidend ist aus Sicht der Stadt Erwitte aber die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung und die Sensibilisierung für das Thema. „Die Stärkung der Durchhaltefähigkeit und die Sensibilisierung für das Thema ist wichtig. Wir werden bei einer großen Schadenslage nicht sofort und an vielen Stellen gleichzeitig Hilfe leisten können. Die Kapazitäten der Gefahrenabwehr sind begrenzt und es müssen Schwerpunkte gesetzt werden“, betonen der Leiter der Feuerwehr, Ralf Wiese, und der Leiter des SAE der Stadt Erwitte, Ralf Linnebur.

Konzept mit "Leuchttürmen" für die Notfallvorsorge
Konzept mit "Leuchttürmen" für die Notfallvorsorge