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„Erwitte - Für den Notfall vorgesorgt“

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Stadt Erwitte plant Veranstaltungsreihe mit Feuerwehr, DLRG und DRK zur Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung bei Gefahrenlagen

Die schweren Hochwasserkatastrophen des letzten Jahres, aber auch viele andere Schadensereignisse zeigen die enormen Gefahren für die Bevölkerung durch Katastrophenlagen. Alle staatlichen Ebenen verstärken gerade die Anstrengungen in Bezug auf die Gefahrenabwehr bei solchen Lagen. Weiterhin werden präventive Maßnahmen fortlaufend verbessert.

Gleichzeitig zeigen diese Katastrophen aber auch, dass gerade in der Anfangsphase eines solchen Ereignisses die Bevölkerung hinsichtlich der Gefahren sensibilisiert und aufgeklärt werden muss.  Die Ereignisse des letzten Sommers zeigen deutlich, dass die Hilfe nicht gleichzeitig und an allen betroffenen Orten tätig werden kann. Neben der Sensibilität für das richtige Verhalten in solchen Situationen sollte auch die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung gestärkt werden.

Gerade in der ländlich und flächig geprägten Stadt Erwitte ist es daher von hoher Wichtigkeit, die Bevölkerung aller Ortsteile in Bezug auf verschiedene Punkte stärker zu sensibilisieren und die Selbsthilfefähigkeit zu stärken. So ist die Bevölkerung in der Information und Kommunikation mit den gebräuchlichen Warn- und Informationssystemen bei Gefahrenlagen zu schulen. Zugleich sollen die Menschen die örtlichen Anlaufstellen bei Ausfall wichtiger Infrastrukturen des Katastrophenschutzes, etwa Stützpunkte der Feuerwehr oder der Hilfsorganisationen wissen und aufsuchen können.

Darüber hinaus ist das Wissen über eine Notbevorratung und das Verhalten bei Gefahrenlagen wie Feuer, Sturm, Hochwasser oder Stromausfall zu erweitern und die Ausbildung in der Ersten Hilfe zu vertiefen. Nicht zuletzt gilt es auch, Informationen zum Vorgehen und der Funktionsweise der Gefahrenabwehr von Feuerwehr und Katastrophenschutz zu vermitteln. Zusätzlich soll auch ein Basistraining zum Thema Reanimation und dem Umgang mit dem Automatisierter externer Defibrillator (AED) erfolgen. Dazu sollen auch bisherige Lücken im Netz der AED im Stadtgebiet Erwitte geschlossen werden. Hierzu werden weitere Geräte mit entsprechendem Zubehör beschafft.   

Aktuell ist festzustellen, dass es keine geeigneten und flächig umgesetzten Formate und Informationsangebote im Stadtgebiet Erwitte gibt. Die Stadt Erwitte möchte deshalb in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den örtlichen Hilfsorganisationen wie DLRG und DRK eine Veranstaltungsreihe „Erwitte – Für den Notfall vorgesorgt“ konzipieren und umsetzen. Der Rat hatte im Herbst des letzten Jahres die Verwaltung mit der Erarbeitung eines entsprechenden Programms beauftragt.

Unter der Schirmherrschaft der Stadt wird ein Veranstaltungs- und Workshopangebot erarbeitet, welches durch die geschulten und vorhandenen Ausbilder von Feuerwehr und Hilfsorganisationen in alle Ortsteile getragen wird und eine Dauer von rund drei bis vier Stunden haben. Die Reihe soll im wahrsten Sinne des Wortes „vor Ort“, etwa in Dorfgemeinschaftshäusern, als offenes Angebot für die örtliche Bevölkerung platziert werden. Das Angebot ist für die Bevölkerung kostenfrei.  

Zusätzlich werden entsprechend Informationsflyer erstellt und Informationsangebote anderer Behörden darin gebündelt vermittelt. Über diesen Weg soll durch ein niederschwelliges Angebot viele Erwitterinnen und Erwitter erreicht werden und damit die Selbsthilfefähigkeit und kollektive Sicherheit in der Stadt Erwitte erhöht werden.

Für Bürgermeister Hendrik Henneböhl ist die Umsetzung dieser Veranstaltungsreihe ein elementares Anliegen: „Der Klimawandel, Ausfälle kritischer Infrastrukturen oder größere Schadensereignisse betreffen unsere Bevölkerung unmittelbar. Hilfe zur Selbsthilfe bei Gefahrenlagen ersetzt nicht den professionellen Einsatz unserer Feuerwehr und Hilfsorganisationen, aber ergänzt das Engagement der Helferinnen und Helfer auf sinnvolle Weise“. Gerade wiederkehrende Ereignisse machen es notwendig, kontinuierlich die Prävention zu stärken – „am besten direkt vor Ort, gemeinsam mit den Menschen“, so Henneböhl.

„Für die enge Zusammenarbeit in der bisherigen Vorplanungsphase des Projekts haben Verwaltung, Feuerwehr und Hilfsorganisationen eng zusammengearbeitet“, berichtet Theda Gurgel, die für Katastrophenschutz und Gefahrenabwehr zuständige Fachdienstleiterin des Ordnungsamtes. Den Zuschlag für eine LEADER-Förderung durch den LAG-Vorstand erhielt die Stadt Erwitte Ende April und hofft nun auf einen kurzfristigen Förderbescheid der Bezirksregierung Arnsberg. Im Anschluss wird dann die konkrete Umsetzung erfolgen.

Projektvorstellung „Erwitte - Für den Notfall vorgesorgt“
(v.l.n.r.) Frederik Sievers, Mirco Rinsche, Hendrik Henneböhl, Ralf Wiese, Theda Gurgel, Nicolas Schönlau, Achim Rinsche und Stephan Köchling