Am kommenden Samstag, 6.Juli 2024, feiert das Familienzentrum Erwitte das 50-jährige Bestehen als Kindertageseinrichtung. Das Fest findet von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr auf dem Außengelände der Einrichtung statt und lädt mit einem bunten Programm zum Mitmachen, Zuhören und Ausprobieren ein.
Angefangen hat die Geschichte von fünf Jahrzehnten Kindertagesbetreuung an der Kiefernallee am 1. August 1974 mit der „Errichtung eines neuen 4-Gruppen-Kindergartens“, so der Text der feierlichen Urkunde zur damaligen Schlußsteinlegung. Bürgermeister Hans Rasche und Amtsdirektor Franz Reichmann konnten als damalige Amtsträger der Stadt Erwitte den symbolischen Schlüssel an die erste Leiterin des städtischen Kindergartens, Maria Pawlik, übergeben. Die Gesamtkosten betrugen damals 724.160 DM, zu denen jeweils ein Landeszuschuss von 384.200 DM und ein Kreiszuschuss von 192.100 DM gewährt wurden. Nach nur vier Monaten Bauzeit konnte das Gebäude im April 1974 schlüsselfertig an die Stadt Erwitte als Trägerin übergeben werden. Die Eröffnung fand vor der kommunalen Gebietsreform im folgenden Jahr 1975 statt, sodass hier noch die Bürgermeister der damaligen „Nachbargemeinden“ Eikeloh, Stirpe und Völlinghausen zu Gast waren.
In den fünfzig Jahren hat sich baulich und auch konzeptionell in der Geschichte des heutigen Familienzentrums viel verändert. 1993 erfolgte die Umgestaltung des Spielplatzes und bereits im November 1994 wurden die ersten sechs Kinder über Mittag betreut – heute sind es bereits 56 Kinder.
2007/2008 erfolgte die erstmalige Zertifizierung zum Familienzentrum unter der damaligen Leiterin Gaby Weber-Strugholz, gleichzeitig folgte ein Wechsel der Gruppenstruktur von Ü3-Kindern zu U3-Kindern. Das bedeutete den weiteren qualitativen Ausbau des Betreuungsangebotes mit dem Ziel, die frühkindliche Bildung und die Qualität der Betreuung weiter zu verbessern.
Von 2007 bis 2013 erfolgten die Umbauten der Freisitze zu Anbauten und zwei weitere Ruhe- und Schlafräume folgten. 2010 wurde das Dach saniert und im Jahr 2018 die Waldhütte gebaut.
Auch das Team der pädagogischen Fachkräfte hat sich während der letzten 50 Jahre verändert. 1974 waren 7 Beschäftige in der Einrichtung. Heute sind es aufgrund des höheren Betreuungsaufwands durch die U3-Kinder und die Mittagsbetreuung bereits 18 Fachkräfte sowie weitere Küchenkräfte und Alltagshelferinnen.
Während in den vergangenen 50 Jahren der Sozialkontakt von Kindern im Vordergrund stand, bietet die Kindertageseinrichtung heute eine vielfältige Palette an Bildungsangeboten für die Kinder an. Hierzu gehören neben der täglichen Bewegungs-, Sprach- und Kleinkindpädagogik auch der Besuch im Wald oder z. B. in einem Seniorenheim. Das Familienzentrum öffnet sich mit vielen Beratungs- und Bildungsangeboten für Familien des gesamten Sozialraums. So finden Hebammensprechstunden, PEKiP-Kurse, Eltern-Kind-Aktionen, Spielgruppe, Vermittlung von Tagespflegepersonen, Elterntreffs und Elternbildungsabende statt.
Bürgermeister Hendrik Henneböhl würdigt die fünf Jahrzehnte pädagogischen Wirkens am Standort und betont auch den heutigen Wert des Familienzentrums für Erwitte: „Wir können auf unser Familienzentrum stolz sein. Die tägliche Arbeit mit den Kleinsten unserer Gesellschaft geht über die reine Betreuung hinaus, leistet sie doch auch tagtäglich einen unschätzbaren Beitrag für die Entwicklung unserer Kinder von kleinen zu großen Menschen!“
Henneböhl bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zugleich verweist er in seinen Wünschen für die Zukunft rückblickend auf den Text der damaligen Gründungsurkunde:
„Möge mit Gottes Segen dieser Kindergarten in guten wie auch in schlechten Zeiten seiner hohen Aufgabe dienen, auf dass den Kindern in ihm die besten Grundlagen für ihre Schulbildung vermittelt werden."
Auch die heutige Leiterin des Familienzentrums, Verena Vollmer, freut sich über das Jubiläum und zitiert die erste aller ihrer Vorgängerinnen: „Damals wie heute gilt die größer werdende Bedeutung des Kindergartens, dessen Aufgabe es sei, die speziellen Anlagen eines Kindes zu fördern“.
