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Studienprojekt der HSPV NRW erforscht Erwitter Ehrenamt

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„Engagementlandschaft zeigt sich bemerkenswert vielfältig und vielschichtig“: starke Wertebasis der Ehrenamtlichen. Handlungsempfehlungen für Stadt

„Wie gestaltet sich die aktuelle Struktur des bürgerschaftlichen Engagements in Erwitte, welche Bedarfe und Herausforderungen bestehen aus Sicht der Engagierten und welche strategischen Maßnahmen können daraus für eine zukunftsfähige kommunale Engagementförderung abgeleitet werden?“ So lautete die Forschungsfrage des Projektstudiums von Studierenden der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW).

Die zehn Anwärterinnen und Anwärter im Studiengang des Kommunalen Verwaltungsdienstes am Studienort Münster der HSPV NRW widmeten sich unter der Projektleitung von Professorin Dr. Andrea Walter und mit fachpraktischer Unterstützung des städtischen Ehrenamtskoordinators Christoph Koerdt, der selbst nebenamtlich an der HSPV NRW lehrt, einer detaillierten Bestandsaufnahme des ehrenamtlichen Engagements in Erwitte.

„Die Engagementlandschaft in der Stadt Erwitte zeigt sich bemerkenswert vielfältig und vielschichtig“, lautete sodann eines der ersten Resümees im finalen Projektbericht. Insgesamt wurden 148 Organisationen erfasst, die sich auf zwölf thematische Kategorien verteilen. Den zahlenmäßigen Schwerpunkt bilden dabei 31 Vereine im Bereich „Freizeit und Geselligkeit“, gefolgt von Sportvereinen (26) und kirchlich und religiös geprägten Vereinigungen (24) sowie „Kultur und Musik“ (21).

Im Rahmen des Studienprojektes wendeten die Studierenden dabei mit einer Online-Umfrage unter den Funktionsträgern sowie anschließenden persönlichen Experten- und Fokusgruppeninterview sowohl quantitative als qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung an und erhielten damit ein detailliertes Bild vom ehrenamtlichen Engagement sowie dessen aktuelle Herausforderungen in Erwitte. Daraus abgeleitet wurden Handlungsempfehlungen für die kommunale Engagementförderung. 

Neben der zunehmenden Digitalisierung und Akquise von Fördermitteln für Projekte stellt besonders die Rekrutierung und Bindung neuer Ehrenamtlicher für viele Organisationen eine Herausforderung dar. Die städtischen Angebote der Würdigung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements wie der Erwitter Abend des Ehrenamtes, die Auszeichnung mit der Ehrenmedaille oder dem Heimat-Preis NRW sowie der Ehrenamtskarte NRW werden positiv wahrgenommen. „Die Ergebnisse zeigen, dass das Ehrenamt in Erwitte auf einer starken Wertebasis beruht“, so eine Aussage im Fazit der Studierenden. 

Bürgermeister Hendrik Henneböhl, selbst studierter Diplom-Verwaltungswirt und Absolvent der Hochschule, bedankte sich bei der finalen Abschlusspräsentation für den Einsatz der Studierenden und Professorin Dr. Andrea Walter zur Erforschung des Ehrenamtes in Erwitte: „Die Forschungsarbeit bestätigt: Das Ehrenamt in Erwitte war und ist eine Erwitter Erfolgsgeschichte. Die Vereine und Initiativen sind für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unserer Stadt seit jeher unverzichtbar“. Zugleich zeige der Bericht, wo staatliche Unterstützung notwendig sei. „Die Stadt Erwitte hat mit der Einrichtung der Stabsstelle der Ehrenamtskoordination im Jahr 2022 einen wesentlichen Beitrag geleistet“, die Herausforderungen im Ehrenamt vor Ort werden seither kontinuierlich erfragt und sollen dabei weiterhin seitens der Stadt begleitet werden, so Henneböhl: „Danke für Ihren Einsatz!“

 

Foto: Die Projektgruppe der Studierenden Greta Otte, Maximilian Sattarow, Simon Peters, Lena-Marie Döbber, Charlin Joy Lütke-Besselmann, Lara Maria Welling, Emily Koerdt, Justus Pfann-schmidt, Luisa Volmer und Jennifer Grüne unter der Leitung von professorin Dr. Andrea Walter (2. v. r.) sowie Bürgermeister Hendrik Henneböhl (ganz links) und Ehrenamtskoordinator Christoph Koerdt (ganz rechts)