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Start der Umgestaltungsprojekte im Schlosspark und im Kleinen Park am Königshof

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Zwei zentrale Grünprojekte für Schaffung des grünblauen Rings

Kürzlich haben die Umgestaltungsarbeiten im Schlosspark Erwitte sowie im Kleinen Park am Königshof offiziell begonnen. Bürgermeister Hendrik Henneböhl war zum Start der Maßnahmen persönlich vor Ort, um sich ein Bild vom Projektfortschritt zu machen und die Bedeutung beider Vorhaben für die Stadt hervorzuheben. Mit den zwei parallel angelaufenen Projekten setzt die Stadt Erwitte wichtige Bausteine des entstehenden Rings um, einer zentralen von Wasser und Grün geprägten Erholungsachse, die künftig den Bereich vom Erwitter Markt und dem Königshof über den Mühlenbach und den Schlosspark bis zum Bruch, zur neuen Radwegverbindung, der renaturierten Bachlandschaft und weiter bis zur Promenade im Kurpark und dem Gradierwerk verbindet.

Die Planungen zu beiden Maßnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Büro B.S.L. Landschaftsarchitektur entwickelt. Henneböhl betonte bei seinem Besuch, dass aus dem Schlosspark ein „kleines Schmuckkästchen“ entstehen soll, das den historischen Zustand wieder stärker zur Geltung bringt. Der Anstoß zur Neugestaltung geht auf den Sturm Friederike zurück, der eine erhebliche Zahl an Bäumen umgeworfen und gezeigt hatte, wie verletzlich der Park ist und wie wichtig eine nachhaltige, qualitätsvolle Neuordnung der Freiflächen ist.

Das Projekt Schlosspark basiert auf dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, konkrete Planungen starteten 2021. Nach dem Ratsbeschluss im Herbst 2022 wurde der Förderantrag gestellt; im März 2023 bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags eine Förderung von 2,38 Mio. Euro im Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfondsgesetz und die Bundeshaushaltssperre verzögerte sich der weitere Ablauf, der Vorbescheid folgte schließlich Ende März 2024. Nach Fertigstellung der Detailplanung und einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn Anfang 2025 erging am 22. Juni 2025 der endgültige Förderbescheid. Bis Ende November 2026 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein; zuvor wurde die Bürgerschaft in zwei Beteiligungsformaten einbezogen. Über den Bauablauf wird am 15. Dezember 2025 in der Bürgerversammlung in Erwitte informiert.

Im Zuge der öffentlichen Informationsveranstaltungen wurde aus der Bürgerschaft wiederholt der Wunsch nach einer öffentlichen Toilettenanlage im Schlosspark geäußert, da die vorhandenen Anlagen am Böllhoffhaus ausschließlich zu dessen Öffnungszeiten nutzbar sind. Die Verwaltung hat daraufhin moderne, barrierefreie und hygienisch vollautomatisierte Anlagen geprüft, wie sie inzwischen standardmäßig in öffentlichen Parkanlagen eingesetzt werden. 

Die Umsetzung des Schlossparks umfasst insgesamt rund 2,6 Mio. Euro und beinhaltet zentrale Schwerpunkte wie die Wiederherstellung der historischen Allee und Sichtachsen zum Schloss, umfassende Barrierefreiheit, die Entsiegelung größerer Flächen, ein System zur Niederschlagswasserrückgewinnung in mehreren Zisternen und Rigolen, einen modernen Themenspielplatz für verschiedene Altersgruppen sowie neue Sportmöglichkeiten wie Calisthenics. Dazu kommen eine verbesserte Wegestruktur, energieeffiziente Beleuchtung und die Pflanzung von 50 neuen Bäumen inklusive eines Baumlehrpfads. Zu den Projektpartnern gehören Dirk Köhler Garten- und Landschaftsbau, das Büro B.S.L. Landschaftsarchitektur, die Stadt Erwitte als Bauherr sowie der Bund als Fördergeber, unterstützt durch die Oberfinanzdirektion Nordrhein-Westfalen, den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, den LWL als Denkmalbehörde und den Projektträger Jülich.

Parallel dazu wird der Kleine Park am Königshof umfassend neugestaltet. Ausgangspunkt war der Erwerb der ehemaligen Vikarie im Jahr 2022, der angesichts steigender Flüchtlingszahlen notwendig wurde. Im Zuge der Bewerbung als LEADER-Region entstand die Idee, den gesamten Park einschließlich des großen Vikarie-Gartens neu zu ordnen. Das Land NRW unterstützt das Vorhaben mit 250.000 Euro aus dem Programm „Dorf- und Strukturentwicklung ländliche Räume des Land NRW“, die Gesamtinvestition der Stadt beträgt 530.000 Euro.

Im Mittelpunkt der Maßnahme stehen eine barrierefreie Wegegestaltung, die Erneuerung der Beleuchtung, eine deutlich höhere Aufenthaltsqualität sowie ein einladender Charakter, der den Park stärker als Ort des Verweilens und der Begegnung etabliert. Der Innenhofcharakter der ehemaligen Vikarie wird so aufgewertet, dass dieser künftig auch für Eheschließungen oder fotografische Begleitungen von Trauungen genutzt werden kann. Ebenso werden zusätzliche öffentlich nutzbare Grünflächen geschaffen, der Übergang zur Dietrich-Ottmar-Straße neu geordnet und die Umgebung des Kriegerehrenmals gestalterisch verbessert. Während der Bauzeit müssen neun Parkplätze an der Dietrich-Ottmar-Straße gesperrt werden. Die Fertigstellung ist für die erste Jahreshälfte 2026 vorgesehen. Beteiligte Partner sind Verler Gartenbau, das Büro B.S.L. Landschaftsarchitektur und das Land NRW als Fördergeber über das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Bürgermeister Henneböhl unterstrich die Bedeutung der beiden Maßnahmen:

„Mit dem Beginn der Bauarbeiten setzen wir einen entscheidenden Schritt zur steigenden Lebens- und Aufenthaltsqualität in Erwitte. Die Projekte stärken unsere Stadt, schaffen moderne, klimaangepasste Freiräume und knüpfen gleichzeitig an unsere historischen Merkmale an.“ 

Alle Beteiligten freuen sich über den Start der umfassenden Umgestaltung im Schlosspark.
Ab nun herrscht Baustelle im Schlosspark.
Auch der Kleine Park am Königshof bekommt eine neue, durchdachte Optik.