Die Sanierung des Lehrschwimmbeckens am Schulzentrum in Bad Westernkotten ist auf den letzten Metern zur Fertigstellung. Aktuell werden noch die Deckenplatten inklusive der Beleuchtung eingebaut. „Alle übrigen baulichen Maßnahmen sind abgeschlossen“, berichtet Fred Wiesemann als technischer Betriebsleiter des Gebäudebetriebs der Stadt Erwitte. Die ursprünglich für Ende der Freibadsaison im September 2023 geplante Inbetriebnahme hatte sich durch einen Schaden im Bereich des Beckenbodens verzögert, der im Rahmen der Fliesenarbeiten nach der Entfernung der bisherigen Fliesen und des Estrichs aufgefallen war.
Im Zuge der vollständigen Sanierung des Lehrschwimmbeckens wurde die gesamte Schwimmbad-technik, alle Umkleide- und Sanitärbereiche, die Elektro- und Lüftungstechnik sowie sämtliche Becken und Schwimmbaddeckenstruktur erneuert. Interessierte aus Rat und Betriebsausschuss Gebäude informierten sich Ende September 2023 über den Stand der Baumaßnahmen im Gebäude.
„Bei dem erfolgten Umbau ging es nicht nur um oberflächliche Kosmetik, sondern im eine Sanierung des gesamten Technikparks. Insgesamt waren über 30 Firmen am Umbau beteiligt“,
erläutert Oliver Jakob, der als begleitender Bautechniker alle Gewerke überwacht und baulichen Maßnahmen steuert. Die außerschulischen Nutzer des Lehrschwimmbeckens wurden bereits per Brief vom letzten Freitag über die neuen Nutzungszeiten des dann sanierten Beckens informiert.
Die Sanierungsmaßnahmen im Schwimm- und Sportgebäude am Schulzentrum in Bad Westernkotten umfassten auch umfangreiche Arbeiten im Bereich der Sporthalle. Hier wurden die Beleuchtung sowie das Heizsystem der Sporthalle erneuert sowie die Umkleiden, Duschbereiche und ein Lagerbereich für die Sportvereine kernsaniert. Die Arbeiten in der Sporthalle und im Foyer wurden bereits abschlossen, sodass die Schulen und Nutzer im Nachmittagsbereich schon wieder in die Regelnutzung übergegangen sind.
Die Inbetriebnahme des Lehrschwimmbeckens, welche nach der Reparatur der Schäden am Beckenboden für Ende Oktober vorgesehen war, wird sich allerdings nochmal um einige Wochen verschieben:
„Wir bedauern es sehr, dass die Schwimmerinnen und Schwimmer einige Wochen ohne das Lehrschwimmbecken auskommen müssen und bitten um Verständnis“,
erklärt Joschka Noll als kaufmännischer Leiter des Gebäudebetriebs der Stadt Erwitte. Grund für die neuerliche Verzögerung ist, dass im Zuge der schon vorbereiteten Inbetriebnahme des Beckens einer der vier Hydraulikzylinder des Hubbodens einen Defekt aufwies. Der Schaden trat bei der Inbetriebnahme durch die zuständige Fachfirma auf, sodass umgehend eine Reparatur eingeleitet wurde. Die außerschulischen Nutzer des Lehrschwimmbeckens und der zuständige Fachausschuss wurden über das Schadensbild informiert: „Unser Ziel ist es, den Schaden schnellstmöglich zu reparieren, sodass direkt im Anschluss die Befüllung, Aufheizung, Beprobung und vollständige technische Inbetriebnahme erfolgen kann“, fügt Noll an.
„Der unvorhersehbare Defekt gefällt mir als Bürgermeister und selbst begeisterter Schwimmer nicht. Dennoch kann ich sagen, dass die Kollegen mit Hochdruck an der Inbetriebnahme arbeiten und wir in wenigen Wochen ein vollständig saniertes und dann sehr modernes Lehrschwimmbecken den Nutzern übergeben werden“, stellt Hendrik Henneböhl klar.
Zum Hintergrund: Lehrschwimmbecken in Bad Westernkotten
Das Becken in Bad Westernkotten ist das letzte Lehrschwimmbecken im Stadtgebiet Erwitte. Es sichert so das ganzjährige Schwimmen im Stadtgebiet und damit insbesondere die Schwimmausbildung von Schulen und Vereinen ab. Nach einer fast 20-jährigen Diskussion um die Frage nach einer Bestandssanierung oder eines Neubaus sowie im Kontext eingeschränkter finanzieller Mittel der Stadt Erwitte durch die Haushaltssicherung erfolgte vor drei Jahren durch eine Förderung von 487.000 Euro durch das Land NRW die Entscheidung zur Sanierung des Lehrschwimmbeckens in Bad Westernkotten.
Diese sollte nach der ursprünglichen Planung in vier Abschnitten bis 2024 und sukzessive erfolgen. Im ersten Abschnitt, der Anfang 2020 startete und bis zum Spätsommer 2020 dauerte, wurden insbesondere die Umkleide und Duschbereiche saniert. Für die nachstehenden Bauabschnitte war allerdings noch die Finanzierung offen. Es gelang dann Ende 2020 über ein neues Förderprogramm, 1,5 Mio. Euro für die drei weiteren Abschnitte zu beantragen. Den positiven Förderbescheid erhielt die Stadt Erwitte am 11.12.2020. Auf Basis dieser Förderung wurden die übrigen Finanzmittel durch die Stadt Erwitte bereitgestellt und es wurde sich für eine eine vollständige Abarbeitung der noch offenen Bauabschnitte in einem großen Projekt entschieden. Durch die Corona-bedingte Sperrung des Beckens insbesondere in den Jahren 2020 bis Anfang 2022 konnten einige Arbeiten in diesen Zeiten erfolgen, die Pandemie führte durch Quarantäne und Lockdowns aber auch zu zahlreichen Baustopps. Lieferengpässe im Bausektor verschärften die Situation. Im Zuge der Energiekrise im Jahr 2022 entschied der Rat die Eröffnung des Beckens nicht wie geplant im Winter 2022/23 vorzunehmen, sondern die Inbetriebnahme erst nach Ende der Freibadsaison 2023 vorzunehmen. Trotz der Verzögerungen konnten durch die positive Förderentscheidung Ende 2020 der Zeitplan und damit die Nutzereinschränkungen sogar um rund acht Monate verringert werden.
