Der Ratssaal war voll, über 100 Ehrenamtliche aus allen Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements in Erwitte folgten der Einladung des städtischen Ehrenamtskoordinators Christoph Koerdt zum Informationsabend zum Start der Ehrenamtskarte NRW in Erwitte. Alle Vereine von Erwitte wurden vorab angeschrieben und über den Start der Karte informiert. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Hendrik Henneböhl und Danksagung für das persönliche Engagement sollte die Informationsveranstaltung dann vor allem drei W-Fragen beantworten: Wer bekommt die Karte? Wie bekommt man die Karte? Was kann ich mit der Karte machen?
Die Ehrenamtskarte ist ein Programm des Landes Nordrhein-Westfalen und besteht bereits seit 2008. Erwitte ist nun eine von bereits 295 teilnehmenden Kommunen in NRW. Über 60.000 Ehrenamtskarten wurden bereits ausgegeben, jetzt sollen auch zahlreiche Erwitterinnen und Erwitter dazukommen.
Als grundlegende Voraussetzung für die Vergabe der Ehrenamtskarte gilt ein ehrenamtliches oder bürgerschaftliches Engagement von durchschnittlich wenigstens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr, zum Beispiel in einem Verein, in einer sozialen Einrichtung oder freien Vereinigung. Auch verschiedene Ehrenämter können hier kombiniert anerkannt werden. Darüber hinaus darf man für dieses Engagement keine Vergütung erhalten, die über eine rein kostendeckende Aufwandsentschädigung hinausgeht. Für besonders langjährig Engagierte gibt es auch die Jubiläums-Ehrenamtskarte: für über 25-jähriges Engagement entfällt der Nachweis der Stundenzahl. Auch diese Karte kann in Erwitte jetzt beantragt werden.
Anträge sind ab sofort klassisch in Papierform oder digital via App möglich. Letztere kann man als „Ehrenamtskarte.NRW“ in jedem AppStore bei Android oder iOS herunterladen. Praktisch hierbei: Die Karte gibt es anschließend nicht nur für das Portemonnaie, sondern auch digital in der App hinterlegt. Zum Schluss wurde die Frage geklärt, was die Ehrenamtlichen mit der Karte anfangen können. Die Ehrenamtskarte NRW ist landesweit gültig und bietet Vergünstigungen wie Rabatte oder Teilnahme an Aktionen bei teilnehmenden Partner aus Wirtschaft, Handel, Kultur und Freizeit. In Erwitte wurden zahlreiche Betriebe angeschrieben und um deren Teilnahme als lokaler Partner geworben: „Ehrenamt trifft hier sogar auf Wirtschaftsförderung, denn neben der Wertschätzung für das Engagement erhalten die Betriebe auch Aufmerksamkeit und landesweite Werbewirkung“, unterstreicht Ehrenamtskoordinator Christoph Koerdt, der zugleich auch Wirtschaftsförderer bei der Stadt Erwitte ist. Erste Rückmeldungen zeigen eine positive Resonanz, den Ehrenamtlichen diverse attraktive Rabatte anzubieten.
Bei Currywurst und kalten Getränken kamen die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine im Anschluss noch gesellig zusammen und tauschten sich aus und konnten Fragen. Bürgermeister Hendrik Henneböhl freute sich über die große Resonanz: „Die gesamte Vielfalt des Ehrenamtes war heute hier versammelt. Das zeigt deutlich, wie groß der Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft und ausgeprägt das Engagement füreinander sind. Das örtliche Ehrenamt ist stark: Ich bin beeindruckt und bedanke mich für den Einsatz jedes Einzelnen und der Vereine“.