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Ausbruch der Staupe

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Virus kann sich auf Hunde übertragen. Für Menschen ungefährlich

Waschbären und Füchse sind in Bad Westernkotten flächendeckend, aber vor allem im Bereich des Muckenbruchs, mit dem Staupe-Virus infiziert. Der Virus kann sich auch auf Hunde übertragen. Obwohl die Haustiere in der Regel gegen Staupe geimpft sind, sollten sie vorsichtshalber an der Leine gehalten werden. 

Die offensichtlich kranken Tiere haben ihre Scheu vor dem Menschen verloren, irren durch Gärten und Wohngebiete oder sitzen reglos an für sie ungewöhnlichen Orten, so werden von Veterinärmediziner*innen die Symptome beschrieben. Die Staupe ist nicht meldepflichtig und für Menschen ungefährlich.

Zum Hintergrund:
Hochansteckend und häufig tödlich endend ist die Staupe eine der gefürchtetsten Viruskrankheiten bei Hunden. Die Sterbewahrscheinlichkeit betroffener Hunde nach Infektion wird weltweit nur von der Tollwut übertroffen. Das Hundestaupevirus wird immer wieder bei Wildtieren nachgewiesen, denn neben dem Hund erkranken ebenso Wildtiere wie Dachs, Baum- und Steinmarder, Fuchs, Iltis, Wiesel, Fischotter sowie Wolf und zunehmend der Waschbär.

Ausgelöst wird die Hundestaupe durch das Canine Staupevirus, das eng mit dem Masernvirus des Menschen verwandt ist. Für Menschen ist das Hundesstaupevirus allerdings ungefährlich. Ein weiterer Verwandter ist das Seehundstaupevirus, das nach der Epidemie im Jahr 2002 in Nord- und Ostsee den Tod von Tausenden von Seehunden verursachte.

Das Canine Staupevirus wird, wie auch das Masern- und Seehundstaupevirus, durch Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen. Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder Tröpfcheninfektion anstecken oder nehmen den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung auf. Besonders gefährdet sind Jungtiere durch Alttiere, die das Virus in sich tragen und ausscheiden, aber nicht selbst erkrankt sind.

Gerade Fuchs, Marder und der Waschbär werden als sogenannte Erregerreservoire des Staupevirus angesehen. Bedingt durch das reichhaltige Nahrungsangebot, fehlenden Jagddruck und der schnellen Lern- und Anpassungsfähigkeit trifft man sie immer häufiger in der Nähe menschlicher Siedlungen an. So können sich nicht impfgeschützte Hunde nicht nur durch andere Hunde, sondern auch durch Wildtiere in ihrer näheren Umgebung oder auch beim Waldspaziergang infizieren. (Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit - LAVES Niedersachsen)

Rotfüchse können das Staupe-Virus übertragen
Rotfüchse können das Staupe-Virus übertragen (Foto: Gary Bendig / unsplash.com)