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Innovationsförderung für industriellen Klimaschutz

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Erwitte und Geseke als Modellregion für industriellen Klimaschutz: Zementstandorte erhalten Förderzusage über 200.000 Euro von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Um die Klimaziele zu erreichen, entwickeln Politik und Unternehmen in NRW neue Strategien für den klimafreundlichen Umbau der heimischen Industrie. Neben der Elektrifizierung von Prozessen und dem Einsatz von Wasserstoff wird es beim Umbau der Industrie auch auf ein intelligentes Kohlenstoffmanagement ankommen. Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart besucht daher innovative Industrieunternehmen, die neue Wege bei der nachhaltigen Kohlenstoffnutzung gehen. Dekarbonisierung lautet hier das Stichwort, um Kohlenstoffdioxid zu reduzieren, zu speichern oder anderweitig nutzbar zu machen.

Auf der sogenannten „Carbon Management Tour“ hielt der Landesminister auch in Erwitte an und kündigte bei den dortigen Zementwerken eine Landesförderung in Höhe von 200.000 Euro an. „Gerade die Zementherstellung steht vor großen Herausforderungen, denn fossiler Kohlenstoff ist bei der Herstellung quasi unverzichtbar. Die Städte Erwitte und Geseke gehen hier neue Wege und arbeiten mit namhaften Unternehmen am klimafreundlichen Umbau der Zementindustrie. Ich bin davon erzeugt, dass das Modellvorhaben wichtige Impulse für die gesamte Branche liefern kann,“ so Minister Pinkwart.

Die Städte Erwitte und Geseke möchten die Entwicklung einer Modellregion zum industriellen Klimaschutz initiieren. Für die einjährige Startphase haben die beiden beteiligten Kommunen über die Förderlinie im Programmbereich „progres.nrw-Innovation“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE NRW) bereits im vergangenen Herbst Mittel beantragt, die es ermöglichen, auch die entsprechenden personellen Ressourcen zu schaffen und eine wissenschaftlich begleitete Machbarkeitsanalyse für die Standorte der lokalen Zementindustrie durchzuführen.

Die örtlichen Unternehmen stehen gemeinsam mit dem Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) als ihrem Branchenverband für die deutsche Zementindustrie den beteiligten Kommunen als Projektpartner zur Seite und begrüßen zugleich die Innovationsförderung. Mit 16 Werken und rund einem Viertel der gesamtdeutschen Produktion ist Nordrhein-Westfalen ein Schwerpunkt der Zementherstellung in Deutschland und damit Grundlage für mehr als 11.000 Arbeitsplätze in der Region. Die Region Erwitte und Geseke ist dabei vor allem für ihren hochwertigen Kalkstein bekannt, traditionell eine sehr gute Rohstoffbasis für die Zementhersteller vor Ort. „Der heutige Tag ist auch deshalb ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zementregion, weil er alle Beteiligten mit einbezieht. Denn nur gemeinsam werden wir die Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Zementindustrie schaffen“, unterstreicht Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des VDZ.

Insgesamt steht hierfür eine Projektsumme von 220.000 Euro, wobei hiervon anfänglich 10% durch die Kommunen getragen werden, zur Verfügung. Die Initiierungsphase soll die Anforderungen an das eigentliche Projekt herausarbeiten und ist für rund ein Jahr angesetzt. Hier wird es dann auch um eine konkrete Machbarkeitsstudie gehen und auch die Frage nach möglichen Geschäftsmodellen beim Umgang mit CO2, aber auch mit Wasserstoff analysieren. Dazu wird eine Projektstelle geschaffen und in Kürze ausgeschrieben, um mit einer Person mit entsprechender fachlicher Expertise besetzt zu werden.

Der Bürgermeister von Erwitte, Hendrik Henneböhl, bedankt sich ausdrücklich bei der Landesregierung für die Unterstützung als Modellregion. Er freue sich über die Landesförderung und unterstrich die Bedeutung der Zementindustrie für die lokale Wirtschaft: „Mit diesem Projekt können wir gemeinsam mit Geseke als industrieller Standort für Zementproduktion Vorreiter beim Klimaschutz werden. Diese Chance für technische Innovation und Nachhaltigkeit hat Strahlkraft über die Region hinaus und ist eine technologische Brücke in die Zukunft.“ Der Bürgermeister der Stadt Geseke, Dr. Remco van der Velden, bestätigt seinen Amtskollegen: „Zement ist ein unverzichtbarer Baustoff und wir machen uns gemeinsam auf den Weg, die Zementproduktion in unserer Region beispielhaft für die gesamte Branche umzugestalten".

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Übergabe der Förderzusage an die Modellregion Erwitte und Geseke
Übergabe der Förderzusage an die Modellregion Erwitte und Geseke
Übergabe der Förderzusage an die Modellregion Erwitte und Geseke
(v.l.n.r.) Erwittes Bürgermeister Hendrik Henneböhl, Mitglied des Landtags Christoph Rasche, NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Mitglied des Landtags Jörg Blöming, Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden