Die Standesbeamtinnen und -beamten sind gesetzlich verpflichtet, sich fortlaufend weiterzubilden. Hierfür bieten die Kreise Soest und Unna zwei Mal jährlich eine Schulung an. Die Schulung im Frühjahr wird von den Städten und Gemeinden des Kreises Unna organisiert, die Herbstschulung von den Städten und Gemeinden im Kreis Soest.
In diesem Jahr war die Stadt Erwitte als Gastgeber und Organisator der Herbstschulung an der Reihe. Über 35 Standesbeamtinnen und -beamte aus beiden Landkreisen trafen sich beim Fachaustausch im Schmerlecker Bürgerzentrum. Bürgermeister Hendrik Henneböhl begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter, betonte dabei die Bedeutung der Aufgabe der Standesämter und die interkommunale Kooperation der beiden Kreise.
Bei der Schulung wurden diverse Themen und neue rechtliche Entwicklungen erörtert, darunter das Kinderschutzübereinkommen in der standesamtlichen Praxis in Bezug auf Sorgerechtsverhältnisse von nichtverheirateten Eltern beim gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland und der Rückkehr in die BRD.
Zudem gab die Tagung den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltungspraxis eine Übersicht über wichtigsten Änderungen des 3. Personenstandsrechts-Änderungsgesetz (PStRÄndG). Wichtigste Punkte waren hier der Wegfall der Religionszugehörigkeit in allen Registern und der Datenabruf unter den Standesämtern. Zudem wurden die rechtlichen Auswirkungen der europäischen Brüssel-IIb-Verordnung für die Anerkennung ausländischen Entscheidungen in Ehesachen diskutiert.
Die Stadt Erwitte hatte zuletzt im Jahre 2008 diese Schulung organisiert und war nun nach 14 Jahren wieder Gastgeberin. Die Fachdienstleiterin des Bürgerservice der Stadt Erwitte, Lena Gerdt, organisierte das Symposium. Gerdt, die auch zugleich selbst Standesbeamtin ist und regelmäßig Trauungen durchführt, freute sich über den reibungslaufen Ablauf und das Wiedersehen der Kolleginnen in Präsenz: „Das war eine gelungene Veranstaltung und wertvoll für den fachlichen Austausch!“ Im Frühjahr treffen sich die Standesbeamten wieder, dann im Nachbarkreis Unna.
