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Bäume und Weiden am Glasebach gepflanzt

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Ehrenamtliche unterstützen bei Etablierung städtischer Ausgleichsmaßnahmen

Am vergangenen Samstag haben sich rund ein Dutzend Mitglieder der Bürgerinitiative Friedenseiche und der „Erwitter Arbeitsgruppe“ am Weckinghauser Weg in Erwitte zusammengefunden, um die Realisierung einer städtischen Ausgleichsmaßnahme am dortige Glasebach zu unterstützen. Die ausgewählte Fläche mit der Größe von 3,7 Hektar liegt im Bereich der Altmäander des Glasebach und ist durch die Anlagerung von Flusssedimenten geprägt, auch Vega oder Brauner Auenboden genannt. Im Zuge der intensiven Landnutzung der vergangenen Jahrzehnte ist der ursprüngliche Auenwald verschwunden, die Ackerflächen wurden drainiert und der Bachlauf begradigt.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz, Mobilität und Digitales hat diese Maßnahme ausgewählt, um den Startpunkt des Ausgleichsmaßnahmenkonzeptes zu setzen. In den vergangenen Monaten gab es diesbezüglich hitzige Debatten und Forderungen aus Bevölkerung und Politik. Die Initiative um Ortsvorsteher Günther hat der Stadt kurzerhand die Umsetzung in ehrenamtlicher Arbeit angeboten, frei nach der Devise: „Einfach mal machen“. Gesagt, getan – mit der fachmännischen Unterstützung von Ulrich Cordes von der Firma LökPlan aus Anröchte griffen die Ehrenamtlichen zu Spaten und Schaufel.

Um die Artenvielfalt wieder zu erhöhen, wurden nun ortsbildprägende Bäume gepflanzt, die nicht nur einen hohen ökologischen Nutzen versprechen, sondern auch einen landeskulturellen Wert darstellen. Entlang des Glasebach konnten auf rund 360 Meter etwa 100 Kopfweidenstecklinge gepflanzt werden, die heimischen Insekten und teils bedrohten Vogelarten einen neuen Lebensraum schaffen. Auf der südöstlichen Seite sind als Eingrenzung der Ausgleichsfläche weitere 100 Salweiden gesetzt worden. In den kommenden Tagen wird noch eine Blühmischung mit regionalen Gräsern und Kräutern das natürliche Ensemble komplettieren, ehe die Landschaft der ökologischen Sukzession überlassen wird.

Lokale Ausgleichsmaßnahmen für Bau-, Gewerbe- und Industrieflächen sind für den Ausgleich von Eingriffe in Natur- und Umweltschutz wichtig und vorgeschrieben. Hier hat der Rat ein Umsetzungskonzept zur Aufarbeitung von noch nicht erfolgten Ausgleichsmaßnahmen im Frühjahr 2022 beschlossen. Im Herbst 2021 wurde die Umsetzung dieser konkreten Maßnahme am Weckinghauser Weg in Erwitte als vorgezogenen Auftaktmaßnahme beschlossen. Gerade die Bachsysteme des Güllerbach und Glasebach leisten im Zuge des Klimawandels einen immer wichtigeren Beitrag für den Überflutungs- und Erosionsschutz.

Bürgermeister Hendrik Henneböhl freut und bedankt sich: „Ehrenamt tritt auf Umweltschutz: es ist nicht selbstverständlich, dass die Bürgerschaft eine Ausgleichmaßnahme der eigenen Stadt trägt und sogar ehrenamtlich umsetzt. Ich danke Ortsvorsteher Kai Günther sowie allen Helferinnen und Helfern für diese Eigeninitiative. Das ist ein wichtiger Beitrag für unsere Heimat!“

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Bäume und Weiden am Glasebach gepflanzt. Ehrenamtliche unterstützen bei Etablierung städtischer Ausgleichsmaßnahmen
Bäume und Weiden am Glasebach gepflanzt. Ehrenamtliche um Ortsvorsteher Kai Günther unterstützen bei Etablierung städtischer Ausgleichsmaßnahmen