Leben in Erwitte

News zum Klimaschutz

Neue Ausblicke ins Naturschutzgebiet Pöppelsche

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Förderbescheid über 412.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen eingetroffen:

Kreis Soest und Stadt Erwitte informieren über neues Besucherkonzept

Das Talsystem der Pöppelsche hat auf die erholungssuchende Bevölkerung schon immer eine sehr starke Anziehungskraft ausgeübt. Das Naherholungsgebiet wird nicht nur von der örtlichen Bevölkerung, sondern auch von Besuchern weit über die Stadtgrenzen hinaus genutzt. Aufgrund dessen gab es insbesondere in den letzten Jahren vermehrt schädliche Aktivitäten wie Motocross, wildes Lagern, freilaufende Hunde, Mountainbiking, Klettern in alten Steinbrüchen sowie Müllablagerungen aller Art. Hinweisschilder werden häufig ignoriert und eine ständige Präsenz durch die Ordnungsbehörden ist nicht möglich.

Gelbbauchunke, Neuntöter oder Turteltauben: diese Tierarten finden in der Pöppelsche einen Lebens- und Rückzugsraum. Zudem ist das Schleddental mit seinen seltenen Kalkmagerrasen Habitat für ihre auf magere, warme Standorte spezialisierten Pflanzenarten. Marianne Rennebaum und Ulrich Kowatz vom Kreis Soest betonen den besonderen Schutz für Flora und Fauna. Aus diesem Grund hat der Kreis Soest in Abstimmung mit der Stadt Erwitte, die Biologische Station ABU für das gesamte Naturschutzgebiet beauftragt, ein Besucherlenkungskonzept zu erarbeiten. Das nun fertige Konzept enthält zahlreiche Lösungsvorschläge für die Vereinbarkeit des Flächen- und Artenschutzes mit der stillen Erholung, welche im Pöppelschetal weiterhin naturverträglich stattfinden soll. Nachdem im vergangenen Sommer der konzeptionelle Rahmen zwischen Kreis, Stadt und ABU erörtert wurde, hat der Kreis Soest für die Umsetzung des Besucherkonzepts für das Naturschutzgebiet einen Antrag auf Mittel aus dem Förderprogramm "Grüne Infrastruktur REACT-EU" beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt. Dessen Ziel ist es, grüne Infrastruktur zu entwickeln, zu erhalten und zu verbessern sowie naturtouristische Angebote in Nordrhein-Westfalen zu schaffen.

In einem Ortstermin machten sich jetzt Vertreter von Kreis-, Stadtverwaltung, sowie Rats- und Kreistagspolitik und ABU ein Bild von der Situation vor Ort. Bürgermeister Hendrik Henneböhl begrüßt das Vorhaben: „Für eine bessere Vereinbarkeit des Naturschutzes mit der stillen Erholung im Pöppelschetal sind verschiedene Maßnahmen geplant. Zum einen die gezielte Besucherlenkung durch Vorgabe eines geordneten Wegesystems und dem Rückbau von Wegen sowie die Installation einer erläuternden Beschilderung. Zum anderen wird ein Hauptaugenmerk auf die Sicherung und Steigerung der Biodiversität durch die Abzäunung wertvoller Grünlandbereiche gelegt“.

 

Hierfür sollen unter anderem neue Infotafeln und Sitzbänke, Sperrpoller, definierte Zugänge und ein neuer Wegeverlauf umgesetzt werden. Der neu gestaltete Rundweg bietet an ausgewählten Aussichtspunkten besondere Blicke ins Pöppelschetal. Petra Salm von der ABU betont dabei, dass man die Menschen nicht heraushalten, sondern mitnehmen wolle: „Die Maßnahmen dienen der ökologischen Verbesserung und der Besucherlenkung, um ein attraktives Naturerlebnis bei gleichzeitiger Beruhigung der Flächen zu ermöglichen“. Dr. Jürgen Wutschka, Dezernent für Regionalentwicklung beim Kreis Soest, ergänzt: „Entscheidend im Sinne eines sanften Tourismus ist es, das Naturerlebnis und gleichzeitig schützenswerte Gebiete zu erhalten“. Als Maßnahme ist eine Beweidung durch verschiedene Weidetierarten angedacht. Mit dem parallelen Bau von Aussichtspunkten entsteht hier ein Ausflugsziel, welches Natur, Umweltpädagogik und Ausflugstourismus gleichermaßen berücksichtigt.

Die Kosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf eine Gesamtsumme von 412.209 €, die über das Förderprojekt REACT-EU zu 100% finanziert wird. Das Projektgebiet erstreckt sich im Norden von der B1 bis in den Osten der Ortschaft Eikeloh und etwa zwei Kilometer in südliche Richtung. Insgesamt ist das Projektgebiet 21 Hektar groß. Das Projekt wird als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.

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