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Rat beschließt Patenschaft zwischen Stadt Erwitte und Einheit der Bundeswehr

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Kooperation mit 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 in Unna geplant

Die Stadt Erwitte möchte eine Patenschaft für eine Einheit der Bundeswehr eingehen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am 14. September 2022 beschlossen. Die Vereinbarung einer Patenschaft soll zwischen der Stadt Erwitte und der 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 (1./VersBtl 7), stationiert in der Glückauf-Kaserne Unna, geschlossen werden.

Der Angriffskrieg Russlands auf dem Staatsgebiet der Ukraine verdeutlicht die Fragilität außenpolitischer Beziehungen und Tektonik der äußeren Sicherheit. Mitten in Europa findet nach dem 2. Weltkrieg und dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien wieder ein Krieg statt, der in seiner ganzen Dimension auch die Stadt Erwitte berührt. Neben der Migrationsbewegung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine hat dieser Konflikt auch spürbare wirtschaftspolitische Auswirkungen sowohl auf die Bürgerinnen und Bürger als auch die örtlichen Unternehmen in Erwitte und die Stadtverwaltung. Dieser Krieg zeigt auch die Bedeutung der Bundeswehr, insbesondere in der im Grundgesetz verfassungsrechtlich verankerten Kernaufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung im Sinne der Bewahrung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Bereits in seiner Rede in der Sitzung des Stadtrats im April schlug Bürgermeister Hendrik Henneböhl auch die Patenschaft mit einer Einheit der Bundeswehr vor, „um gerade auch um die gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr in einer „Nicht-Standort-Kommune“ zu stärken“. Ein gleichlautender Aufruf mehrerer Landtagsfraktionen in NRW bekräftigten diesen Vorschlag und auch die Fraktionen im Stadtrat zeigten sich offen für die Idee.

So wurde verwaltungsseitig Kontakt mit Generalinspekteur Eberhard Zorn mit dem Wunsch der Findung einer geeigneten Patenschaftseinheit, aufgenommen. Auch die örtlichen Bundestagsabgeordneten unterstützten hierbei. General Zorn erwiderte die Anfrage positiv und schlug für eine solche Patenschaft die 1. Kompanie des Versorgungsbataillons 7 (1./VersBtl 7) in Unna vor.

Der dortige Kompaniechef, Major Christoph S., zeigte sich direkt offen für einen ersten Austausch zwischen seiner Einheit und Vertretern der Stadt Erwitte. Dieser fand im August in der Glückauf-Kaserne statt. Eine städtische Delegation um Bürgermeister Henneböhl, Stadtkämmerer Sven Hoppe, Stabsstellenleiter Christoph Koerdt, dem Leiter der Feuerwehr Ralf Wiese, dem Vertreter der Reservistenkameradschaft und Fregattenkapitän der Reserve Wilfried Tasler sowie Vertretern aller im Rat vertretenen Fraktionen wurde vor Ort vom Bataillonskommandeur Oberstleutnant Andreas G. und Kompaniechef Major S. sowie Teileinheitsführern der Einheit begrüßt und über die Struktur, den Auftrag und die Aufgaben der Kompanie informiert. Zugleich stellte Bürgermeister Henneböhl die Stadt Erwitte sowie mögliche Anknüpfungspunkte und Perspektiven für eine gelebte Patenschaft vor.

Hier wurden insbesondere regelmäßige Austausche auf Arbeitsebene in Gestalt der zivil-militärischen Zusammenarbeit identifiziert, etwa im Bereich des Katastrophenschutzes oder auch mit örtlichen Unternehmen im Bereich der technischen Kooperation. Auch die wechselseitige Personalgewinnung in Form der örtlichen Karriereberatung (Berufsorientierung) für die Bundeswehr oder die Übernahme von ausscheidenden Soldaten als Fachkräfte für hiesige Unternehmen in Erwitte im Rahmen des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr fanden Anklang. Politische Bildung durch Jugendoffiziere und weitere sicherheitspolitische Seminare sind ebenfalls denkbar. Nicht zuletzt kulturelle und gesellige Veranstaltungen, Übungen im Stadtgebiet Erwitte und Sportveranstaltungen mit der Pateneinheit sind vorstellbar, genau wie eine Teilnahme an Gedenkveranstaltungen wie dem Volkstrauertag.

Nach dem nun erfolgten Ratsbeschluss beantragt die Bundeswehr ihrerseits die Beurkundung der Patenschaft. In einem offiziellen Patenschaftsabend soll diese Verbindung dann gegenseitig bestätigt werden. Eine begründete Patenschaft soll zukünftig auch die Sichtbarkeit und Wertschätzung der Bundeswehr in Erwitte bestärken.

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Vertreter der 1. Kompanie des Versorgungsbataillon 7 aus Unna und der Stadt Erwitte bei ihrem ersten Austausch zu einer Patenschaft (Foto: Christoph Koerdt / Stadt Erwitte)
Vertreter der 1. Kompanie des Versorgungsbataillon 7 aus Unna und der Stadt Erwitte bei ihrem ersten Austausch zu einer Patenschaft (Foto: Christoph Koerdt / Stadt Erwitte)